Presse über SAMOVAR

"Badische Zeitung", 27.10.2016

Kulinarische Weltreise beim Stadtteilspaziergang

Der Rundgang des Familienzentrums im Rahmen der Interkulturellen Wochen zeigt die Oststadt als Schmelztiegel der Kulturen.
von: Cornelia Weizenecker

OFFENBURG. Wenn Tilman Berger zum Stadtteilrundgang einlädt, steht gewöhnlich die Geschichte der Oststadt auf der Tagesordnung. Der Stadtteil hat da auch einiges zu bieten, daher finden meist um die 100 Bürger den Weg zum Rundgang. Am Donnerstag waren es aber nur ein Drittel. Ob es daran liegt, dass sich dieser Stadtteilrundgang mit der multikulturellen Gegenwart beschäftigt?

"Wir werden sehen, wie schwer oder leicht es ist, in Offenburg eine neue Heimat zu finden", sagt Anette Lampe zu Beginn. Die Leiterin des Familienzentrum Oststadt hat mit interessierten Bürgern diesen Spaziergang unter dem Motto "Daheim in der Fremde – In Offenburg daheim" vorbereitet. Und weil er im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfindet, schaut auch Bürgermeister Kopp zu einer kurzen Begrüßung vorbei, bevor er sich wieder auf sein Rad schwingt.

Familien mit ausländischen Wurzeln gewähren Einblicke in ihre Kultur: "Es war der Job meines Mannes, der mich nach Offenburg führte", erzählt Oksana Solomchenko. Gemeinsam mit Tatjana Tuscher und Irina Pudel wartet sie in russischer Tracht in der Anne Burda Allee auf die Spaziergänger. Gebäck wird gereicht und gemeinsam getanzt. "Ein Tanzspiel für junge Mädchen", schmunzelt die Frau, die in Sibirien geboren wurde. Sie berichtet vom russischen Verein "Samovar" und dem Kinderkonzert, das am 30. Oktober um 14 Uhr in der Reithalle stattfindet.

Auf dem Platz der Verfassungsfreunde, haben Sandra und Tido Böke französische Leckereien vorbereitet. Die Elsässerin hat den Ostfriesen vor 16 Jahren auf einer Hochzeit kennengelernt. "Anfangs habe ich hier nur 30 Prozent verstanden", erzählt Tido Böke, der größere Schwierigkeiten hatte, sich in der Ortenau zurecht zu finden, als seine elsässische Ehefrau. "Die Mentalität der Badener und der Elsässer unterscheiden sich nicht groß", so Sandra Böke. Inzwischen lebt die Familie bereits 16 Jahre in der Oststadt.

"Was hat Ihnen geholfen sich hier wohl zu fühlen", fragt Justin Riediger von der Jungengruppe des Familienzentrums Javier Talledo Acosta. Seine Frau Anke ist Lehrerin. Während eines Sabbatjahrs, das sie in Südamerika verbracht hat, hat sie den Peruaner kennengelernt. Instrumente aus seiner Heimat zeigen die beiden. Und Javier Talledo Acosta spielt auf seiner Panflöte.

"Ein Spanier geht nicht ohne Paella-Pfanne weg"


Im Garten eines Mehrfamilienhauses in der Hindenburgstraße begrüßt Malak Monhaidli die Gruppe. Die 17-Jährige wohnt mit Mutter Hanan und den vier Geschwistern in dem Haus. Baklava, Tirmus, arabisches Fladenbrot, und etliche Leckereien hat die Familie, deren Wurzeln im Libanon liegen, vorbereitet. Tee wird gereicht. Malaks kleine Schwester Dona und die kleine Cousine Israa tanzen zu libanesischen Klängen. Die Gastfreundschaft ist spürbar. Inzwischen wird es dunkel. Hanan Monhaidli schaltet eine akku-betriebene Laterne an. "Im Libanon gibt es oft keinen Strom", erwähnt sie beiläufig. Bereits als Kind kam sie mit den Eltern nach Deutschland. Ihr Glück sei, dass die ganze Familie in Deutschland sei.

Im Garten von Familie Parra in der Walter-Blumenstock-Straße erfahren die Spaziergänger die Geschichte der Familie. Christian Mathes stammt aus Franken, Liliana Parra Razaco ist Spanierin. Offenburg hat das deutsch-spanische Paar als Lebensmittelpunkt gewählt, weil es die Mitte der Arbeitsplätze der beiden Chemiker ist. Liliana ist so lebendig, wie man sich eine Spanierin vorstellt. "Ich kann nur Chemie, kann nicht tanzen", sagt sie. Auf dem Tisch steht die Paella Pfanne, die ihr ihre Mutter mitgegeben hat. "Ein Spanier geht nicht ohne Paella-Pfanne weg", so die Mutter von zwei Kindern.

"Ich möchte Ihnen zum Abschluss den Abend versüßen", erklärt Andreas Nowak. Polnische Süßigkeiten hat der Mann, der einst aus Schlesien nach Offenburg kam, im russischen Laden in Albersbösch gekauft. Oksana Solomchenko ist entzückt. "Vogelmilch" kennt man nämlich nicht nur in Polen, sondern eben auch in Russland. "Familie ist ein starker Faktor sich hier wohlzufühlen", sagt der Krankenpfleger. Ja, er fühle sich wohl hier. Hat sich in all den Jahren mit seiner Familie hier integriert. Die Stimmung unter den Spaziergängern unterschiedlichster Nationen ist locker.Die Stadtteilführung war ein Erfolg.

"Badische Zeitung", 26.05.2015

Trainer Albert Vetten (l. h.) und Betreuerin Oksana Solomtchenko (r.) mit den Kindern David Napadovskyy, David Jäger, Aldin Bihorac, Gleb Lapishko, Anton Drescher, Maciek Urbanewicz, Jürgen Hanstein, Abolfazel Ahmadi und Edwin Bihorac. Es fehlt auf dem Bild: Danil Aprelkov. Foto: Susanne Ramm-Weber

Di, 26. Mai 2015 von: Susanne Ramm-Weber

Kicken und Lesen in Kombination

Schüler-Gruppe der Monsch-Schule nimmt am Projekt von Landesstiftung und Vereinen teil.

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.


OFFENBURG. "Kicken und Lesen" heißt ein Programm der Baden-Württemberg-Stiftung, des VfB Stuttgart und des SC Freiburg. Dafür hat sich auf Initiative von Oksana Solomtchenko vom Offenburger Verein für russische Kultur "Samovar" eine Gruppe von zehn Drittklässlern der Georg-Monsch-Schule erfolgreich beworben. Der SV Ortenberg und die Stadtbibliothek Offenburg unterstützen das Projekt vor Ort.


Seit März treffen sich die Jungen, von denen einige schon in einem Verein Fußball spielen, zweimal pro Woche. Mittwochs wird auf dem Platz des SV Ortenberg unter Anleitung von Trainer Albert Vetten gekickt, freitags wird in der Bibliothek gelesen und Gelesenes mit der in Tomsk ausgebildeten Philologin Oksana Solomtchenko besprochen. Ziel des Projektes ist es, die Jungen ihren Interessen entsprechend an das Lesen heranzuführen. Das Programm der Baden-Württemberg-Stiftung, das seit 2008 nun zum achten Mal ausgerichtet wird, enthält einen Medienkoffer mit Büchern für jedes Kind. Honorarkosten werden ebenfalls übernommen.

"Die wilden Fußballkerle" von Joachim Masannek, eine erfolgreiche Jugendbuchserie, die inzwischen auch verfilmt ist, haben sich die aufgeweckten, lebendigen Jungen, für die Deutsch nach Afghanisch, Polnisch, Russisch oder Ukrainisch meist die Zweitsprache ist, schon einverleibt. Fragen zum Inhalt zu stellen und zu beantworten, sei nicht einfach gewesen, sagt Oksana Solomtchenko, deren Sohn ebenfalls mit von der Partie ist. Bis jetzt sind jedoch alle bis auf ein Kind dabeigeblieben. Das Programm läuft bis September. Als nächstes wollen die Jungen jeder eine eigene Geschichte verfassen. Diese sollen dann in einem Buch zusammengestellt und in einer Ausstellung in der Stadtbibliothek der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Eine Lesung in einem Kindergarten und die Erstellung eines Quiz schließen sich an.
Gefördert werden sollen Ausdauer, Konsequenz und Disziplin, das gilt besonders auch für das Fußball-Training, ergänzt Albert Vetten. Ende Juni steht als besonderes Bonbon die Teilnahme an einem großen "Kicken und Lesen"-Camp in Freiburg auf dem Programm, an dem auch die anderen insgesamt zehn Gruppen aus ganz Baden-Württemberg zugegen sein werden. Die Urkunden-Verleihung findet dann im September in Stuttgart statt.

Der Verein für russische Kultur "Samovar", der kürzlich sein fünf-jähriges Bestehen feiern konnte, ist auch in anderer Hinsicht rührig. So gibt es eine Laientheatergruppe, die regelmäßig Stücke aufführt, und immer samstags kommen achtzig Kinder in der Eichendorff-Schule zusammen, um Russisch zu lernen.

"Mittelbadische Presse", 11.04.2015

Оксана Соломченко и Татьяна Тушер - Mitglieder des Integrationsbeirates Offenburg
Оксана Соломченко и Татьяна Тушер - Mitglieder des Integrationsbeirates Offenburg
Integrationsbeirat

Offenburg - Heimat für 121 Nationalitäten

In Offenburg sind 10,8 Prozent aller Einwohner Ausländer / Integrationsbeirat gibt ihnen eine Stimme.

Dreimal im Jahr tagt der Integrationsbeirat der Stadt Offenburg unter Vorsitz von Bürgermeister Hans-Peter Kopp (links). Geschäftsführerin des Gremiums ist die Integrationsbeauftragte der Stadt Offenburg, Regina Wolf (Zweite von links). Das Foto zeigt Mitglieder und ihre Vertreter vor einer Sitzung im Technischen Rathaus.

"Stadtanzeiger", S.14, 01.10.2014

Реклама нашего спектакля в газете "Stadtanzeiger", от 01.10.2014 на странице 14
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Baal novo ist wieder bei den Interkulturellen Wochen der Stadt Offenburg dabei.
Gezeigt wird am 24. Oktober, 20 Uhr im
Salmen“ das Stück Heimat Express“.

 

Baal
novo
ist
wieder
bei
den
Interkulturellen
Wochen
der
Stadt
Offenburg
dabei.
Gezeigt
wird
am
24.
Oktober,
20
Uhr
im
„Salmen“
das
Stück
„Heimat
Express“.
Foto:
Ellen
Matzat

Badische Zeitung, 11.01.2014

 

Im Zug nach Irgendwo

Sa, 11. Januar 2014

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

von: Ralf Burgmaier

http://www.badische-zeitung.de/offenburg/im-zug-nach-irgendwo--79455636.html
Offenburger Einwanderer-Geschichten auf der Salmen-Bühne.

OFFENBURG. "Heimat" hat in Zeiten der Globalisierung eine Renaissance. Fast schon inflationär wird der Begriff gehandelt. Geschätzt wird Heimat am höchsten von denen, die sie verloren haben. Deshalb ist es spannend zu sehen, wie die Theatergruppe "Art Buffet" des russischen Kulturvereins Samowar Offenburg um diesen Begriff das Theaterstück "Heimat-Express" gebaut und am Donnerstagabend auf der Salmenbühne zur Premiere gebracht hat.

"Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, dem Dritten das Brot." So bitter wie in dieser Auswandererweisheit aus dem 19. Jahrhundert ist ihr Los nicht, das die sechs Laiendarsteller auf die Bühne bringen. Bis auf den einzigen Einheimischen der Truppe, Michael Schulz, sind die Ensemblemitglieder Einwanderer der ersten Generation aus Russland oder der Ukraine. Nach einer Grundidee der Samowar-Vorsitzenden Oxana Solomchenko, die ebenfalls zum Ensemble zählt, verkörpern die Sechs unterschiedliche Charaktere und damit weltanschauliche Haltungen zum Thema Heimat. Da sind jene, welche die Herausforderung der Fremde über Stärke zwingen wollen: der Familienvater (Paul Pudel) und die Geschäftsfrau (Oxana Solomchenko), die ihre intellektuellen Fähigkeiten, ihre Disziplin und ihren Fleiß in die Waagschale werfen – um den Preis eines hohen Stressfaktors in ihrem Leben. Da ist die Sängerin (Tatjana Hess), welche die alte Heimat nur noch als beengend empfindet, sie aber in ihren Liedern mit sich trägt, die schöne Blonde (Tatjana Tuscher), die ihre Entwurzelung mit offensiven Flirts kompensiert und der Besucher aus der Ukraine (Stanislav Seljavin), der mit seinem Korb voller heimatlicher Genüsse zwischen den beiden Welten steht. Sie alle kämpfen auf unterschiedliche Weise um ihr Lebensglück, darum, Ruhe und eine neue Heimat zu finden. Im Zug, der als Symbol für diesen Transit steht, treffen sie aufeinander und verdeutlichen in Dialogen, die aus Improvisationen entstanden und von Regisseurin Kathrin Schwanen aufgeschrieben wurden, ihre Situation zwischen Baum und Borke. Der Vertreter des deutschen Einwanderungslandes (Michael Schulz) setzt diesem hilflosen Haschen nach Glück nur eine hartnäckig-frivole Antriebslosigkeit entgegen. Erst zum Schluss des Stücks gelingt es der
Geschäftsfrau, ihm so ins Gewissen zu reden, dass er sich von der Seelenpein der Entwurzelten anrühren lässt. Das ist der Appell des Stücks an die Einheimischen, ihre Selbstgewissheit nicht als gottgegeben zu betrachten, der Fremdheit mit Toleranz und Respekt zu begegnen und sich gegenseitig Zeit zu lassen für die Akklimatisierung, die bekanntlich eine Aufgabe für drei Generationen ist

Badische Zeitung, 7.01.2014

Unterwegs im Heimat-Express Baal novo und der russische Kulturverein Samovar erarbeiten unter der Leitung von Regisseurin Kathrin Schwanen ein Theaterstück.

OFFENBURG. Sechs Menschen aus Offenburg und Umgebung setzten sich mit dem Thema Heimat auseinander: Heimat-Express heißt der Titel eines Theaterstücks, das vom Theater BAAL novo – Theater über Grenzen unter der Leitung von Kathrin Schwanen in Zusammenarbeit mit dem russischen Kulturverein Samovar entwickelt wurde. Premiere ist am Donnerstag im Salmen.

Heimat – das ist ein Begriff, der denen, die Heimat haben, gern als verpönt gilt, assoziiert ist mit Enge, Festgelegtsein, mithin das Gegenteil von großer Welt und Masse an Möglichkeit. Für jene, die eine Heimat zurücklassen, die in einer fremden Landschaft, einer fremden Kultur mit fremder Sprache und fremden Wertigkeiten unter fremden Mitbürgern sich eine neue Heimat errichten wollen oder müssen, ist das anders. Sie befinden sich mit ihrer Seele nicht selten zwischen zwei Heimaten im Nirgendwo. Genau das ist das Thema von "Heimat-Express", einer Zusammenarbeit des Theaters BAAL novo und dem Theaterensemble "Art Buffet" des russischen Kulturvereins Samovar. Sechs Schauspieler und die Regisseurin Katharina Schwanen haben ausgehend von der Frage nach der Heimat ein Stück erarbeitet, dessen Inhalt alle berührt – ob zugezogen oder alteingesessen..

Die Rahmenhandlung ist simpel: Eine Zugfahrt von Heimat (alt) nach Heimat (neu). Sechs Passagiere treffen sich, kommen ins Gespräch, streiten sich, flirten, suchen, lehnen ab, träumen von der Zukunft, betrauern Verlust. Der eine Reisende gibt sich cool und selbstbewusst, der nächste weltoffen, ein dritter versucht alles nüchtern zu sehen … Es ist ein Kosmos im Kleinformat. Art Buffet ist sehr aktiv. Die Truppe gibt jedes Jahr ein Weihnachtsstück in Russisch, unter dem Jahr werden russische Autoren gespielt, und man zeigt diese Stücke auch in Lahr, wo es bekanntlich eine große Zahl russlanddeutscher Zuwanderer gibt.

Oksana Solomchenko, Vorsitzende des Vereins, und Art-Buffet-Regisseurin Tatjana Tusher spielen beide mit im "Heimat-Express". Die Idee zu dem Stück entstand im Verein. Tatjana Tusher nahm mit BAAL-novo-Chef Edzard Schoppmann Kontakt auf, und so kam diese Produktion zustande.

Ein Kosmos im Kleinformat


Die Szenen spiegeln die Erfahrungen aus dem Einwanderer-Umfeld der Darsteller, die teils schon seit mehr als 20 Jahren in der Ortenau leben. Diesen Erfahrungen und Gefühlen in einer Sprache Ausdruck zu verleihen, die nicht jene Sprache ist, mit der man aufwuchs – auch das sei eine besondere Herausforderung, erklären die Darsteller. Der Text wurde von der Gruppe selbst geschrieben, ausgehend von Improvisationen. Die improvisierten Szenen dramaturgisch zuzuspitzen, ihnen Kontur zu geben, sieht Regisseurin Katharina Schwanen als eine ihrer Hauptaufgaben an. Sie arbeitet häufiger in Form von Projekten mit BAAL novo zusammen. Ein Vorteil sei, dass die Darsteller allesamt Bühnenerfahrung haben.

Heimat-Express: Die Premiere findet am Donnerstag, 9. Januar, im Salmensaal statt, eine zweite Aufführung folgt am Freitag, 10. Januar. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Ùhr. Karten und Reservierungen sind erhältlich über das Bürgerbüro Offenburg,  0781/ 822 000, Ticket-Hotline  0180 57 00 733. Oder über das Internet: http://www.baalnovo.com und http://www.reservix.de

Badische Zeitung, 4.01.2014

Heimat Express - PREMIERE ...

  • Veranstalter: BAAL novo e.V.
  • 09. Januar 2014 20:00 Uhr
  • Offenburg, Salmen
    Lange Straße 52
    77652 Offenburg

Premiere des theaterpädagogischen Projekts von BAAL novo – Theater über Grenzen und dem russischen Kulturverein Samovar e.V. Sechs Menschen in einem Zug. Sie kennen sich nicht. Jeder hat ein anderes Ziel. Doch wohin fährt der Zug? Dorthin, wo jeder seine Sehnsucht hat, wo es für jeden etwas Wichtiges oder das Wichtigste gibt. Manche suchen und wünschen sich etwas, manche laufen vor etwas davon. Manche verbergen ein Geheimnis. Und alle wollen sie den Ort finden, an dem sie sich wohl und geborgen fühlen, wo sie sicher sind und wo sie ein besseres Leben erwarten. Einen Ort, der für sie Heimat bedeutet. Aber wo ist sie nun wirklich diese Heimat? Und was verkörpert diese Heimat? Gibt es sie überhaupt? Ist für viele Menschen Heimat so selbstverständlich, dass diese Heimat für sie scheinbar keine Rolle spielt? Oder nimmt man das deutlich wahr, was einem abhandengekommen ist? Sechs Menschen aus Offenburg und Umgebung setzten sich mit dem Thema Heimat auseinander und entwickelten mit theaterpädagogischer Unterstützung gemeinsam dieses Theaterstück. Das Theater BAAL novo – Theater über Grenzen - entwickelte das Projekt unter der Leitung von Kathrin Schwanen in Zusammenarbeit mit dem russischen Kulturverein Samovar e.V.

Badische Zeitung, 28.12.2013

Theater: Heimat Express

Sechs Menschen aus Offenburg und Umgebung setzten sich mit dem Thema "Heimat"auseinander und entwickelten gemeinsam dieses Theaterstück. Unterstützt wurden sie vom Theater BAAL novo in Zusammenarbeit mit dem russischen Kulturverein Samovar. Termine: Donnerstag, 9. Januar, 20 Uhr (Premiere) und Freitag, 10. Januar, 20 Uhr, jeweils im Salmen Offenburg. (FOTO: PR)

Mittelbadische Presse, 19.12.2013

Offenburg Väterchen Frost darf nicht fehlen Verein Samovar vermittelt russische Kultur und Bildung / Am Wochenende vier Weihnachtsaufführungen

Väterchen Frost darf nicht fehlen
Väterchen Frost darf nicht fehlen

Die Traditionen Russlands zu vermitteln, ist das große Anliegen des Vereins »Samovar«. Ganz nach diesem Motto gibt es im Familienzentrum Oststadt typisch russische Weihnachtsaufführungen zu sehen. Doch der Verein kümmert sich darüber hinaus das ganze Jahr über um die Integration russisch sprechender Menschen.

Bereits im April 2010 wurde »Samovar« in Offenburg ins Leben gerufen. Der entscheidende Antrieb zur Gründung kam von russischen Eltern, die ihren in Deutschland aufgewachsenen Kindern die Möglichkeit geben wollten, die russische Sprache und Kultur kennenzulernen und diese zu pflegen.

Seither veranstaltet der Verein in jedem Jahr eine traditionelle Weihnachtsaufführung für Kinder. Auch Väterchen Frost und seine Enkelin Snegurochka werden vorbeischauen. Interessierte sind zu den Aufführungen im Familienzentrum Oststadt am Samstag und Sonntag willkommen. Die Laienspielgruppe des Vereins trägt das Schauspiel vor, der Eintritt liegt bei fünf Euro.

Der Name des Vereins ist vom russischen Samowar abgeleitet, einem kunstvoll verzierten Wasserkocher. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff aber »Selbstkocher« und verdeutlicht schon eher die Idee der Gründer. »Die Bezeichnung vermittelt einerseits das Gefühl von Wärme und Geselligkeit, und andererseits drücken wir damit aus, dass unsere Mitglieder alle selbst etwas auf die Beine stellen«, beschreibt es die Vorsitzende Oksana Solomchenko.

Der Verein organisiere mit eigenen Mitteln sehr viel für russisch sprechende Menschen. Im Rahmen dieser Tätigkeiten würden sich viele von ihnen verwirklichen können und ihre Stärken wecken. »Das ist häufig sehr schwer für Ausländer, die nach Deutschland kommen und sich hier fern von der Heimat erstmal fremd fühlen und wenig Möglichkeiten haben.« Für Solomchenko ist die Integration von Menschen russischer Herkunft daher eine Herzensangelegenheit. In der Vereinszeitung habe man auch Wissenswertes über Deutschland nähergebracht: »Wir hatten bereits Artikel über Weine der Region und die Fasnachts-Bräuche in der Ortenau«, erzählt die Diplom-Philologin. Ziel sei es, Berührungsängste durch Information abzubauen. Zur Finanzierung weiterer Ausgaben suche man jetzt neue Sponsoren. »Bis Dezember hat die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas die Zeitung zwei Jahre lang mitfinanziert. Das war toll und hat uns wirklich viel ermöglicht.«

Die meisten Gründungs- und Vereinsmitglieder seien Eltern. »Wir möchten, dass die Kinder mehr über ihre Heimat wissen, und vermitteln ihnen in unserem Kinderclub Wissen über russische Literatur, Musik, Theater und Tänze«, so Solomchenko. Speziell dafür konnten die Räumlichkeiten der Eichendorffschule gewonnen werden. Hier unterrichten ausgebildete Pädagogen jeden Samstag von 10 bis 13 Uhr die Kinder auch in der russischen Sprache. Von anfangs 15 Teilnehmern habe sich die Zahl bis heute auf über 60 erhöht. Begleitend dazu fanden Lesestunden in der Stadtbibliothek statt, und für weitere Anlässe stellt das Familienzentrum Albersbösch Platz bereit.

Flügel verleihen

Mittlerweile nutzen laut Solomchenko auch Menschen aus Straßburg, Freiburg und Stuttgart die Angebote des Vereins.  Sie erklärt: »Ganz nach einem Zitat von Goethe möchten unsere russischen Eltern ihren Kindern Wurzeln mitgeben und Flügel für den neuen Lebensweg verleihen.«

INFO: Die Aufführungen im Familienzentrum Oststadt finden am Samstag um 14.30 und 17.30 Uhr statt, am Sonntag um 12.30 und 15.30 Uhr.

Internationales Fest

Mittelbadische Presse, 17.06.2013

Multikulti auf Offenburger Art

Das Internationale Fest hat für ein buntes und spannendes Treiben auf dem Marktplatz gesorgt. Dem ein oder anderen dürfte Offenburg bislang nicht zuallererst für sein multikulturelles Flair bekannt gewesen sein. Dass die Stadt jedoch wesentlich vielfältiger ist, als bisher viele dachten, wurde am Wochenende beim Internationalen Fest auf dem Marktplatz deutlich. Hier kamen zahlreiche Nationen zusammen und feierten ein buntes Fest.

Badische Zeitung, 3.12.2012

BÜRGERSTIFTUNG ST. ANDREAS: Projektförderung 2012/13

Integration: Kostenl. Infoschrift auf Russisch (Verein Samovar): 2500 €.

Weihnachtsmarkt 2012

"OFFENBLATT", 1.12.2012, Seite 12


Väterchen Frost und seine Enkelin Schneeflöcke von russischen Verein SAMOVAR auf der Offenburger Weihnachtsmarkteröffnung

Дед Мороз и Снегурочка на открытии Рождественского Базара в Оффенбурге

Jetzt fehlt nur noch der Schnee

Der 37. Offenburger Weihnachtsmarkt ist seit gestern geöffnet / Fast 40 Stände auf dem Marktplatz

Die Offenburger Innenstadt leuchtet wieder: 36 Stände, die Eisbahn und der Vinzentiusgarten als Ruheecke sollen bis zum 23. Dezember für die richtige Atmosphäre sorgen. Mit der Inbetriebnahme des Christbaums wurde der 37. Offenburger Weihnachtsmarkt gestern eröffnet.

Offenburg. Aufs Glatteis führen ließ sich Edith Schreiner gestern nicht. »Ich gehe nicht aufs Eis, das wäre viel zu gefährlich«, sagte Offenburgs Oberbürgermeisterin, nachdem ihr Hitradio Ohr-Moderator Simon Jägersberger zur Eröffnung des 37. Offenburger Weihnachtsmarkts unmittelbar neben der Eisbahn das Mikrofon überreicht hatte. Stattdessen brachte sie ihre Freude über den »größten Teil« im Veranstaltungskalender der Stadt zum Ausdruck – aber auch ihr Bedauern über die Witterung. »Eigentlich gehört schon ein weinig Schnee zum Weihnachtsmarkt«, so Schreiner. Ganz in diesem Sinne überreichten ihr kurz darauf »Väterchen Frost« alias Gennadij Lapischko und »Enkelin Schneeflocke« (Tatjana Tuscher) vom russischen Verein »Samovar« symbolisch eine Schneeflocke.
Auftakt zum weihnachtlichen Programm war traditionell die Inbetriebnahme des Christbaums vor dem Rathaus, in diesem Jahr eine 15 Meter hohe Fichte. Wie Schreiner betonte, kommen alle 200 Weihnachtsbäume in der Stadt aus dem Schwarzwald.
Überhaupt leuchtet Offenburg zur Weihnachtszeit: Insgesamt 15 Kilometer lang sind die Lichterketten zusammengerechnet. Die meisten davon sind in der Fußgängerzone und rund um den Marktplatz zu finden, dem zentralen Ort des Weihnachtsmarkts. 36 Buden sind dort in diesem Jahr aufgebaut, außerdem die Eisbahn.
Auch ruhigere Ecken
Abseits soll es etwas ruhiger zugehen. Während in der Korngasse eine Installation der Kunstschule aus »Staunkästen« und Leuchtfenstern zum Stehenbleiben und Entdecken anlocken soll, ist der Vinzentiusgarten zur »Feenwelt« verwandelt worden und soll mit Licht- und Wasserspielen die Besucher verzaubern. Auch dort sind Werke aus der Kunstschule zu sehen. Außerdem gibt es täglich ab 16.30 Uhr Vorlesestunden, präsentiert von der Lesewelt Ortenau.
Zur Freude der Zuschauer gab es übrigens zum Ende der offiziellen Eröffnung doch noch einige, die sich aufs Eis wagten. Wie elegant die Profis übers Eis gleiten können, zeigten die Darsteller der Eisrevue aus dem Europa-Park.
Höhepunkte: Im Offenburger Tageblatt informieren wir täglich über die besonderen Veranstaltungen auf dem Offenburger Weihnachtsmarkt – erkennbar an der Glühweintasse.

Hintergrund: Infos und Termine
Der 37. Offenburger Weihnachtsmarkt ist bis einschließlich Sonntag, 23. Dezember, täglich in der Zeit von 11 bis 21 Uhr geöffnet, der Vinzentiusgarten erst ab 16 Uhr. Weitere Informationen und einen Flyer mit dem kompletten Programm gibt es im Internet unter www.offenburg.de oder im Bürgerbüro am Fischmarkt.

Badische Zeitung, 9.11.2012

Von Hürriyet bis Samovar

Stadtbibliothek wirbt für sich als interkultureller Treffpunkt.

 

 

OFFENBURG (ges). Die Stadtbibliothek will verstärkt als Treffpunkt und Aufenthaltsort wahrgenommen werden: "Wir möchten unsere Kontakte weiter ausbauen", warb die Leiterin Sibylle Reiff-Michalik beim Integrationsbeirat für ihre Einrichtung. Zum Entwicklungskonzept "Bibliothek 2020" gehöre die interkulturelle Bibliotheksarbeit "prominent dazu".
In russischer Sprache gibt es derzeit eine Wochenzeitung (Russkaia Germanija) sowie die Monatszeitungen Karriere, Neue Zeiten und Samovar des gleichnamigen russischen Kulturvereins in Offenburg. Auf Türkisch liegt mit der Tageszeitung Hürriyet die größte türkischsprachige Boulevardzeitung in Europa aus, die vier bis sechs Seiten mit Schwerpunkt Deutschland enthält. Außerdem die Monatszeitung Post. Bizim Gazete. Wer deutsch lernen möchte, kann sich die Monatszeitschrift Deutsch perfekt zu Gemüte führen, die Texte auf drei Niveaustufen mit Worterklärungen bietet. Es gibt Wörterbücher, Sprachkurse als CD und CD-Rom sowie Literatur zu Grammatik und Wortschatz. Die Belletristik bietet Romane auf Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch. Auch Kinderbücher finden sich in anderen Sprachen. Monatlich wird in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Samovar eine russische Vorlesestunde geboten, zwei Mal pro Monat wird auf Türkisch vorgelesen. Auf Anmeldung werden interkulturelle Gruppenführungen organisiert, Ansprechpartnerin ist Bärbel Heer ( 0781/822-728). Reiff-Michalik erwähnte zudem das "Studio" im erste Obergeschoss, das zu den Öffnungszeiten für Treffen von bis zu 50 Menschen genutzt werden kann. Bürgermeister Jopen kündigte auf einen Vorschlag hin an, eine der Sitzungen dort abhalten. Überprüft werden soll die Möglichkeit für Asylbewerber, Medien möglichst günstig auszuleihen. Wobei Jopen betonte, dass es in Offenburg keine Institution gebe, die eine geringere Nutzergebühr verlange als die Stadtbibliothek.

Die Zeit ist auf der Seite der Frauen

Empfang der Oberbürgermeisterin und der Gleichstellungsbeauftragten zum Weltfrauentag.

15.03.2012 "Badische Zeitung"

OFFENBURG. Zum Weltfrauentag haben Oberbürgermeisterin Edith Schreiner und die Offenburger Gleichstellungsbeauftragte Regina Geppert Frauen, die sich in der Stadt ehrenamtlich engagieren und damit eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben spielen, am Donnerstagabend zu einem Empfang ins historische Rathaus eingeladen. Vernetzung der Frauen untereinander sowie eine Werbung für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Alltag des städtischen Zusammenlebens waren die Themen des Empfangs.

Die Szene hatte Symbolcharakter: Drei Alt-Oberbürgermeister und ein Bürgermeister schauen in gravitätischem Ernst und in Öl gemalt von den Wänden auf den Empfang von OB und Gleichstellungsbeauftragter. Edith Schreiner ist die erste Frau in der langen Reihe der Oberhäupter der Stadt, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhunderts zurückreicht. Regina Geppert ist immerhin bereits die zweite Gleichstellungsbeauftragte. 1990 wurde die Stelle bei der Stadt eingerichtet.

Heidi Bange von Amnesty international Offenburg gehört zu den Eingeladenen, die nach den Ansprachen von OB und Regina Geppert die Organisationen vorstellten, die sie vertreten. Sie freute sich darüber, dass die Frauen, die sich für ihre Stadt engagieren so zahlreich erschienen sind und erinnert daran, dass beim Empfang im vergangenen Jahr nur fünf Frauen der Einladung gefolgt waren.

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Jetzt hatte sich die Zahl der Anwesenden, denen Edith Schreiner in ihrer Ansprache dafür dankte, dass sie den Frauen in der Stadt ein Gesicht geben, gut verzehnfacht. Die OB erinnerte daran, dass die sozialistische Frauenbewegung den Weltfrauentag vor 100 Jahren ins Leben gerufen hatte, um Gleichberechtigung und Frauenwahlrecht zu erkämpfen. Auch in der Stadt Offenburg sei das Ziel einer vollständigen Gleichberechtigung nicht in allen Punkten erreicht, insgesamt sei man aber auf einem guten Weg.

Ziel ist Geschlechtergerechtigkeit auf allen Feldern städtischen Handelns


So gebe es im Vorschulbereich etliche Sprachförderprojekte, um Kinder aus bildungsfernen Milieus bessere Startmöglichen für bessere Karriereaussichten zu verschaffen. Regine Geppert erarbeite gerade eine Neuauflage des Frauenförderplans der Stadt, so die OB. Die Öffnungszeiten städtischer Kitas seien sehr flexibel, und die Ganztagsgrundschule habe die Stadtverwaltung jüngst weit nach vorne gebracht, so dass Arbeit und Familie einfacher zu vereinbaren seien. Doch Schichtbetrieb und Ladenöffnungszeiten im Einzelhandel setzten hier Grenzen, welche die Stadt nur gemeinsam mit den Betrieben überwinden könnte. Über die Boy’s Days versuche man, auch Jungs etwa für Pflege- oder Erzieherberufe zu begeistern, damit die beiden Professionen nicht rein weiblich bleiben. Auch an ihre eigene Verwaltung appellierte die OB, bei Neueinstellungen Frauen mit Blick auf die Familienplanung nicht von vorneherein schlechtere Chancen einzuräumen. Beim Stichwort häusliche Gewalt sieht Edith Schreiner die Stadt auf einem guten Weg: Der Runde Tisch mit Regina Geppert, Frauenhaus, Polizei und Staatsanwaltschaft leiste gut Arbeit und habe das Prinzip "Wer schlägt, der geht" zur Handlungsmaxime erhoben. Schreiner eröffnete die Perspektive, dass die Gesellschaft, wenn schon nicht durch Einsicht, so doch aus ökonomischen Gründen im demographischen Wandel für mehr Gleichheit sorgen müsse.

Regina Geppert erläuterte, wie das Prinzip des Gender-Mainstreamings für Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen städtischen Handelns sorgen soll. Sie schrieb den Besucherinnen ins Stammbuch: "Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen. Sie bekommen nichts. Also lasst uns Forderungen aufstellen."

8 Марта

08.03.2012 "Badische Zeitung"

Mir ist der Frauentag wichtig, weil...

. . . er sowohl Männern als auch Frauen, bewusst machen soll, dass Frauen eine wichtige Rolle im sozialen und politischen Leben haben. In der Sowjetunion und in Russland haben wir über viele Jahre hinweg die Verwandlung dieses Tages erlebt: weg von ökonomisch-gesellschaftspolitischen Statements zur Rolle der Frau hin zu einem individuellen Fest, an dem man seine Wertschätzung für die Kollegin, die Mutter, die Schwester oder die Tochter ausdrückt. Dieser Tag ist in Russland mittlerweile ein Fest geworden, mit dem man den Frühlingsanfang feiert ebenso wie eine Mischung aus Mutter- und Valentinstag. Traditionell bekommen Frauen von Männern mindestens Tulpen geschenkt, extra zu diesem Tag erlernte Gedichte und Lieder werden von den Kindern vorgetragen und kleine selbstgebastelte Geschenke überreicht. Im Fernsehen gibt es festliche Konzerte, und überall spricht man von der Schönheit und Klugheit der Frauen – wenigstens an diesem Tag. Hier in Deutschland hat der Weltfrauentag keinen Eingang in die Alltagskultur gefunden. Es gibt am 8. März keine Rituale in der Familie, welche eine besondere Wertschätzung von Frauen ausdrücken. Aber als Vorsitzende des Vereins Samovar bin ich von Oberbürgermeisterin Edith Schreiner für heute Abend aus Anlass des Frauentags zu einem Empfang ins Offenburger Rathaus eingeladen. Frauen in Russland und in Deutschland sind emanzipiert und kennen ihre Rechte. Ich würde aber sagen, dass sie in Russland darüber weiblicher, femininer geblieben sind.

von: Oxana Solomtchenko, Vorsitzende des Vereins Samovar, der Kindern russische Kultur und Sprache ihres Herkunftslands vermittelt, Offenburg

Русский "Федот" в немецкой прессе

29.02.2012 "Badische Zeitung"


Voller Raffinessen, Sprachfehler und Verballhornungen
Das Laienensemble Art-Buffet und der russische Offenburger Verein Samovar führen im Heilig-Geist-Saal ein modernes Märchen auf.
OFFENBURG. Woran erkennt man ein modernes Märchen? Die dritte Aufführung des russischen Theaterstücks "Das Märchen von Fedot, dem Schützen, einem kühnen jungen Mann" des Autors und Schauspielers Leonid Filatov (1946 bis 2003) zeigt es. Das Laienensemble "Art-Buffet" unter der Leitung von Tatjana Tuscher hat es mit dem seit zwei Jahren in Offenburg aktiven russischen Verein "Samovar", den Oksana Solomchenko führt, im Gemeindesaal der Heiliggeist-Kirche auf die Bühne gebracht. Der Text in russischer Sprache, 1985 in Reimversen und voller Raffinessen, Dialekt, Sprachfehler und Verballhornungen geschrieben, orientiert sich an der russischen Folklore. Zum Personal gehören der Zar (Paul Pudel) nebst Tochter (Viktoria Strack) und Amme (Eugenija Lapischenko), Fedot (Willi Povalov), seine Braut und spätere Frau Marusja (Natali Tag), ein General (Gennadij Lapischenko), die Hexe und alte Weise Baba Jaga (Oksana Solomchenko), sowie zwei Erzähler-Narren (Tatjana Tuscher und Natalia Scheuermann), zwei magische Diener (Irina Subarew und Natalia Subarew), der englische Botschafter (Veronika Meißner), ein Kannibale (Viktor Risonarta) und eine Stimme aus dem Jenseits.

Der Zar, herrlich lächerlich karikiert, in weißen Unterhosen und Kniestrümpfen, gewandet in einen roten Majestäts-Umhang, stellt dem armen Fedot unter Strafandrohung die Aufgabe, eine Taube für das königliche Mahl zu jagen, damit der Zar dem englischen Botschafter, der seine Aufwartung macht und den der Zar mit der Tochter zu vermählen hofft, etwas zum Essen zu bieten hat. Als Fedot die Taube schießen will, verwandelt sie sich in die magisch begabte Marusja, die seine Braut wird und die dann nach einem Bericht des Generals der verwitwete Zar ebenso begehrt. Der General fragt bei Baba Jaga um Hilfe. So muss der arme Fedot einen Teppich mit Gold gesticktem Muster beschaffen, wobei Marusja hilft, und einen Hirschen mit goldenem Geweih besorgen, den es "in Tula, in Tver, in Moskau und Bagdad" nicht gibt. Hier versagen die Kräfte von Marusja. Fedot macht sich auf in die Welt, strandet auf einer Insel, wo die Stimme aus dem Jenseits ihn dazu bewegt, zurückzukehren und sich mit dem Volk gegen den Zaren zu verbünden. Die witzig gespielte Inszenierung verweist mit russischen Volksliedern und Anspielungen auf die Kunst (die Wolga-Treidler des Malers Ilja Repin) auf eine lange Tradition, die in vorsowjetische Zeiten reicht, während das Stück selbst auch als Satire auf die zu seiner Entstehungszeit herrschenden sowjetischen Verhältnisse zu sehen ist. Um das russische Klischee aufzurufen, reichen drei einfache Bühnenbilder mit Wald, Kreml und Holzhütte. Die moderne Baba Jaga nutzt selbstverständlich Laptop und Handy.

Der Verein "Samovar" bietet außer dem Theater mit Unterstützung durch die Bürgerstiftung St. Andreas auch Russischunterricht für Kinder an und Lesungen in der Stadtbibliothek (29. Februar, 17 Uhr). Zudem erscheint ein Infoblatt in russischer Sprache über Veranstaltungen, zuletzt im Februar über die Fasnacht. Mit dem Theater Baal novo, das sich der grenzüberschreitenden Arbeit verschrieben hat, ist eine Kooperation geplant.

Valeriya gastiert in Offenburg

19.04.2011 "Badische Zeitung"

Валерия в Оффенбурге
Валерия в Оффенбурге

Русская певица Валерия приезжает с гастролями в Оффенбург.
По этому поводу корреспондент "Badische Zeitung" Ральф Бугмайер взял интервью у председателя нашего общества "Самовар" Оксаны Соломченко.

SAMOVAR im FORUM

29.01.2011 "Badische Zeitung"

RUSSLAND war mit dem Offenburger Verein für russische Kultur und Bildung "Samowar" im Forum zu Gast. Anlässlich der Ballett-Liveübertragung aus Moskau präsentierten Oxana Solomtchenko (links) und Tatjana Tuscher ihr Herkunftsland. Katharina Kederer vom Forum (Mitte) und viele Besucher waren davon sehr angetan. (FOTO: PR) 

Russicher Verein "Samowar" verwöhnte Besucher in den Pausen


Das Kino FORUM in Offenburg präsentiert an vier Sonntagen faszinierende Live-Ballett-Übertragungen aus Moskau mit den Stars des Bolshoi-Theaters live in bester Bild-und Tonqualität auf der großen Kinoleinwand!
Zur Übertragung der Aufführungen von "Class Concert" und "Giselle" live aus dem Bolshoi auf die Kinoleinwand war der russische Kulturverein "Samowar" zu Gast im FORUM.
In den Pausen servierten die Frauen des Vereins, gekleidet in extravaganter russicher Tracht, süße und deftige Köstlichkeiten sowie Tee aus ihrer Heimat.

18.06.2010 "Badische Zeitung"

Samowar steht für Gastfreundschaft und Wärme

OFFENBURG. Der neu gegründete Verein Samowar will zur Integration beitragen und hat russisch sprechende Menschen in der Ortenau im Blick. Derzeit laufen mit einer Vorlesestunde in der Stadtbibliothek sowie dem Kinderclub am Samstag im Siedlerhof zwei Projekte. Bürgermeister Christoph Jopen hat zugesichert, dass die Stadtverwaltung bei einer Lösung des Raumproblems behilflich sein werde.

Tatjana Belaev und Oksana Solomchenko nutzten am Mittwoch die Möglichkeit, ihren "Verein für russische Kultur und Bildung" den Mitgliedern des Integrationsausschusses vorzustellen. Belaev (35) arbeitet als Erzieherin im Stadtteil- und Familienzentrum Uffhofen und verweist auf vergleichbare Institutionen in allen größeren deutschen Städten. Solomchenko (34) ist Diplom-Philologin und seit Vereinsgründung dessen Vorsitzende. Das alte russische Wort Samowar, das einen Wasserkocher zur Teezubereitung bezeichnet, stehe für Gastfreundschaft, Gemütlichkeit und Wärme: "Darum geht es uns." Mit Angeboten auf Russisch sollen Sprache und Kultur der alten Heimat gepflegt werden. Denn viele ihrer Landsleute fühlten sich in Deutschland einsam und neigten zu Depressionen. "Wenn sich die Eltern fremd fühlen, fühlen sich auch die Kinder fremd": Der Verein will den jungen Leuten Wurzeln geben und zugleich Flügel für den neuen Lebensweg verleihen.